Freitag, Januar 25, 2008






ACHTUNG
Kitty hat sich im Sommer 2008 verliebt und kann ihr Blog erst weiterführen, wenn die dunklen Wolken zurück sind. Irgendwann.
Chers.
Kittyhawk



dinge die überflüssig geworden sind

Danke, mein Herz kannst du jetzt
auch behalten
was soll ich gebrochen damit
schmier’s dir in die Haare, rauch’s in
der Pfeife
ich will es nicht mehr zurück

Begrab halt mein Herz an der Biegung
des Flusses
wäre mir auch egal
dein Name steht eh drauf
ich kann’s nicht benutzen
es stünde hier nur im Regal


Mittwoch, Januar 02, 2008

produkte fürs neue jahr

Die Fünf-Minuten-Depression
nur öffnen - aufbrühn - fertig schon
für unterwegs oder zu Hause
mach mal eine Depripause

Die kleine Mahlzeit Lebensmüde
völlig fettfrei ab die Rübe
in Apfel, Kirsch oder Banane
probier auch Suizid mit Sahne

Für zwischendurch den Herzschmerz-Mix
reinheuln - schütteln - schluckifix
mit Vitaminen A und C
tut 10 % jetzt Bonus weh

Das Sprudeltab Sozialphobie
fehlt im guten Haushalt nie
besorgst du einen Vorrat dir
musst du nie mehr vor die Tür

Die Mikropille Liebeskummer
einmal schlucken - nie mehr Hunger
Aktionspreis jetzt im Schlussverkauf
Augen zu - Mund auf!


Dienstag, November 20, 2007

zigarette danach


E. raucht
„Kommen ist gut“
„Find ich auch“

aber mehr noch
wär ich lieber
der Rauch


wenn ich brenne

wenn ich brenne
gieße öl in das feuer
wenn ich ertrinke
stoß mich tiefer ins meer
wenn die luft wegbleibt
zieh den gürtel noch enger

nur nicht länger
dies atmen
und sein
wie bisher

Sonntag, November 18, 2007

oma



Von Oma blieben nur noch Reste

Dritte Zähne und durchnässte
Laken in der Badewanne
Gallensteine, Lesebrillen
Tagesplan für bunte Pillen
unterm Bett die letzte Pfanne



Es gibt etwas dafür, und es gibt etwas dagegen.
Doch es gibt nichts besseres, denn das ist das Leben.
Mutter


Sonntag, November 11, 2007

musterung

Sorry - ich bin ein Gefühlsverweigerer
ich lehne das ab
ich kann das nicht
dieser Dienst am Herzen ist nichts für mich
bitte schreiben Sie mich
untauglich



Freitag, September 14, 2007

gut & böse

Gut und Böse wohnen in mir
Hass und Liebe teilen sich das Bier
Ambivalenz wohin ich auch seh
Ich bin eine Zweck-WG


Möcht ich sie streicheln
Möcht ich sie schlagen
Ist es das gleiche?
Ich kann es nicht sagen
Mir ist schlecht vor Gefühlen
die es nicht gibt
Hab ich nur Schmerzen
oder bin ich verliebt?

Sprech ich die Wahrheit
oder sind es nur Lügen
Wem bin ich treu
um wen zu betrügen
In deinen Augen
spiegel ich mich
Ist das meine Angst
oder fürchtest du dich?

Gut und Böse wohnen in mir
wie zwei beste Freunde – ich will sie nicht hier
Ich will das Haus für mich allein
Gleich morgen geh ich zum Mieterverein


Dienstag, Juli 10, 2007

Dein Selbstmord endet
wo der Selbstmord deines Nächsten anfängt.

Montag, Juli 09, 2007

Bin nicht Kafka
bin nicht Rimbaud
mein Name sei Kitty
das ist eben so.

Sonntag, Juni 17, 2007


Donnerstag, Mai 31, 2007

flatrateparty

Heut ist Flatrateparty
auf meinem Balkon
nur ich und ein Kasten Bier


die Kronkorken fliegen
hoch und davon
ich wünscht, ich flög hinterher


die Stiefmütterchen schauen
mich mitleidig an
Eskapismus verstehen sie nicht


sie brauchen nur
H2O dann und wann
Mutter Erde und etwas Licht


sie feiern das Leben
jeden Tag
ganz ohne Alkohol


ich frag mich
wer die eingeladen hat
ich trink
... und dann kotz ich sie voll

Samstag, Mai 05, 2007

frühlingsgedicht

Ich verfluche die Frühlingsgefühle
Sonne, Spree und Liegestühle
verliebtes Pack
mit Bier in der Hand
wenn der Sommer kommt
meld ich mich krank


Dienstag, März 06, 2007


Samstag, Januar 06, 2007

am Strand

Ob es der Sangria war
oder dein Lachen
das Getose vom Meer
schien zu passen
nicht Romantik, nicht Liebe
schnelle Triebe
komm her
und mit Sand in der Hose
zurück an die Bar

Donnerstag, Dezember 28, 2006

onanie

Onanie
nee
wozu die Müh
ich komm doch
eh
zu früh


Freitag, Dezember 15, 2006

neue Nummer

An mir ist die Liebe vorbeigegangen
ich hab auf den Boden geschaut
mir hat das Leben ins Ohr geflüstert
ich hab nichts verstanden
mir war’s hier zu laut

Ich hatte die Zukunft am Telefon
sie wollte mich sprechen
ich sie aber nicht
ich sitz hier und wart auf
die Wiedergeburt
mit neuer Nummer
und neuem Gesicht


Montag, Dezember 11, 2006

sex mit nadeln















schlug sie vor
und ich dachte: ... naja
Herz reimt sich auf Schmerz
sagte sie
auch wieder wahr
aber was für ein alter Hut!
dann eben nicht
sagte sie
darauf ich: na schon gut

nackt

Die ewigen Ringe der Strümpfe um
die Unterschenkel
Zellulite, blasse Narben
die Falten am Bauch
die blauen Adern mit den uralten
Schnitten drauf
die Muttermale
das ganze Kostüm dieser Haut
hab ich mir über
aber ich trag’s halt auf


Donnerstag, November 23, 2006

Ein einziger Blick in die Gegend genügt:
lächerlich, ein Nirwana für Nieten.
Jörg Fauser


Montag, Oktober 30, 2006

frühstück


Montag, Oktober 23, 2006

augenringstift

gib mir mal den Abdeckstift
den Augenringstift
den in groß
nur die Zeit fällt uns noch in den Schoß
sonst keiner
und selbst die guckt uns an und
wird kleiner
nur kleiner

ab zum Abdecker
also los


Dienstag, September 26, 2006


Dienstag, September 19, 2006

modersohnbrücke

Mit dir eine Flasche Herzog Alba
auf der Brücke trinken
Feuer unterm Fernsehturm
ein Zug rauscht durch
wir sehn der Sonne zu
beim Sinken


Samstag, September 16, 2006

kleine Musliminnen

Kleine Musliminnen mit Sprengstoffohrringen
ich habe von ihnen geträumt
sie ließen mich unter die Schleier blicken
sie haben mich eingeweiht
ich bettelte, sie entweihen zu dürfen
doch blieben sie standhaft und rein
ich träume von ihnen
sie lassen mich leiden
dies Leid wird für immer sein

ich sterbe aus Liebe
sie für den Glauben
davon versteh ich nicht viel
doch ich sehe das Feuer in ihren Augen
in ihren Herzen ein Ziel
die Wut zaubert ihnen Flammen ums Haar
ihr Fleisch explodiert aus Hass
und ich, die ich an nichts glauben kann
hätte auch gern etwas wie das
etwas Kraft, Überzeugung und Mut zu töten
ihre Wangen, die sich vor Erregung röten
bevor sie die Ohrringe zünden
und ihre letzte Reise antreten

mir schwindelt vor Lust
ich giere nach Sünden
und sie
... beten und beten und beten

Samstag, Juli 08, 2006






"Ich nehme zehn Flieger die Woche und weine die ganze Zeit."

Kate Moss

Donnerstag, Juni 08, 2006

sie sagte

sie sagte
ich kämpfe um jeden Tag
und mit allem, das ich hab

um jeden Tag, den ich dem
Tod abjagen kann

jeder toter ist ein verlorener Tag
jeden gewonnenen lach ich dich an


Samstag, Mai 13, 2006

kameraden

Ich hab eine getroffen mit den
gleichen Augenringen
wie ich
mit dem gleichen Glauben
und den gleichen Träumen
die mich
nachts packen und wachwürgen
die Stellen am Hals
hat sie auch.


melanom













Das Muttermal war Krebs – nanu!
wie unschön, wie entbehrlich – doch
Mutter Natur ist wenigstens
bis in die Zellen ehrlich

Was sie verschenkt, ist nur gelieh'n
ihr Nachtkuss schmeckt vergoren
was immer sie so hingebiert
ist aus Prinzip verloren

Drum füg dich, kleines Menschenkind
und lass die Male gehen
sie sind wie jedes Stückchen Mensch
ein Zellteilungsversehen


Mittwoch, Mai 03, 2006

autobahn

Die Zugvögel machen sich vom Acker
Ich trete aufs Gas, um unter der
Wolkendecke vorzukriechen
ehe es ganz dunkel wird
Die untergehende Sonne kommt
wie ein Schlag von links
Tannenwäldchen schieben sich
als lahme Flügelblenden dazwischen
Obwohl ich nicht schnell fahre
stinkt es nach verbranntem Benzin
Die Notrufsäulen warten.

Rechts pressen sich Schweineschnauzen
aus dem Tiertransporter
schnell vorbei
Das Autoradio ist kaputt
– wie alles hier –
und zum Singen fehlt mir
eine Melodie
Ich lasse mich von der Sonne
blenden und fahre halb blind vor Licht
– nur in den hellen Flecken zu sein
wäre am schönsten, nie dazwischen
fahren immer der Wärme nach
Verschmierte Scheibe, weil es nie
genug regnet, um alles zu säubern
die Sonne nie lang genug scheint, um
glücklich zu sein.

Zerfahrene Tierreste überm
Seitenstreifen. Kinderschuhe, leere
Zigarettenschachteln, alte Lieben
– oder was man dafür hält
Technomusik aus den Schlitzen
vorbeirasender Seitenfenster
Große Boxen, aber niemals je Freiheit
macht mir doch nichts vor
Nicht hier und nicht wir und
nicht Deutschland.

Und schon schließt sich der Himmel
und legt sich um meinen Hals
Die Mercedesse, die BMW’s schießen
vorbei mit ihren 200 Sachen
Erzählt mir doch nichts
Auf der Autobahn, zwischen Büro und
Reihenhaus, der Steuererklärung
und dem Tod
Auf der Flucht links vom Mittelstreifen
gegen das Geschwindigkeitsgebot
verstoßen macht nur noch ein müdes
Kribbeln zwischen den Beinen
unterhalb vom Lenkrad
immerhin
bei mir kribbelt nichts.

Ich fahr 100, weil es jetzt regnet
und spare Benzin
Und den ganzen Rest spar ich mir
am liebsten gleich auch.


Samstag, April 29, 2006

zwischen die beine

Ich darf nicht in den Kopf gehn
sondern irgendwo anders hin
wo ich besser aufgehoben bin
vielleicht zwischen die Beine
aber da bin ich auch immer
so alleine


kittys welt

Wenn ich atme
kommt nie genug rein
das Blut ist zu langsam
der Kopf ist zu klein
versuch mich zu erinnern
ans große Versprechen
von Leben
das ist das große
Erbrechen